Saturday, 25 April 2015

Auf nach Westen



Die Tablelands lassen wir hinter uns.  Zuerst besuchen wir die historische Kleinstadt Herberton und anschließend auch noch Ravensthorpe, die am höchsten gelegene Stadt in Queensland, ganze 922m über dem Meer.  Beide Orte verdanken ihre Entstehung, weil man dort in den späten 1800 Jahren Gold, bzw. Zinn gefunden hatte, Herberton sieht aus wie auf einer Achterbahn angelegt, mit steilen Berg-und-Tal-Strassen. Ja, es ist australische Geschichte, aber dieser Ort scheint langsam zu verfallen.

Von Ravensthorpe aus fahren wir weiter nach Süd-Westen.  Direkt an unserer Route liegen die Millstream Falls, ein sehr schöner Wasserfall, den wir uns ansehen wollen.  Wirklich gigantisch, wir sind die einzigen Besucher dort.   
 
Die Millstream Falls
Danach gehts weiter bis zu den Undarra Lavatubes, ein Überbleibsel der vor ca. 140 000 Jahren entstandenen Lavaröhren, die damals im Laufe von 18 Monaten, von einem Vulkan, die Täler mit Lava auffüllten.  Kaum möglich sich vorzustellen, was von dem Ausbruch und dem ungeheueren Lavafluss heute noch zu sehen ist.  Wir verbrachten im Undarra Camp die Nacht um am nächsten Vormittag an einer Tour teilzunehmen.    

Die Bäume wachsen auf dem Rest einer eingstürzten Lavaröhre

Lavaroehre von Innen.  Sie sind bis zu 10m hoch

Nach unserer Tour fahren wir gegen 13 h die 15km zurück zur Hauptstraße und dann weiter in den Ort, Mount Surprise, wo wir allerdings nicht bleiben wollten und dann weiter zum nächsten Ort Georgetown.
 
So sehen viele der Flüsse aus.  Nur noch Sand
Der Highway dorthin barg für Henny eine australische Ueberraschung, nämlich einen „Single Lane Highway“, was bedeutet, dieser Highway hat nur eine fahrzeugbreite Fahrbahn für den Verkehr in BEIDE Richtungen.  Schon etwas ungewohnt für einen Europäer.  Man muß aber auch dazu sagen, daß man auf fast der ganze Strecke gute Übersicht hat, also früh genug weiß ob Gegenverkehr auf uns zukommt und wenn ja, wir entweder ganz von der Fahrbahn herunterfahren, wenn das entgegenkommende Fahrzeug ein Road Train ist, oder bei einem Auto, oder einem Wohnwagen nur noch mit den beiden rechten Rädern auf der Fahrbahn bleibt, der Entgegekommende dasselbe tut und man dann mit ca. 30km/h aneinander vorbeifährt.  Auf der 90km Strecke bis Georgetown kamen uns fünf Fahrzeuge und nur ein Road Train entgegen.  Ich muss auch sagen, die Strasse ist auf fast der ganzen Strecke in ausgezeichnetem Zustand.
 
Zwei mal Single Lane Highway


Da wir noch weit im Norden Queensland’s sind, ist es immer noch recht warm, um gut zu schlafen, brauchen wir unsere Klimaanlage die das Ganze recht erträglich macht, vorausgesetzt man hat Netzanschluss.  In Georgetown fahren wir deswegen auf einen Campingplatz, den ich von früheren Besuchen kenne.  Beim check-in kriegen wir auch gleich einen freien Zutrittsbon zum örtlichen Swimming Pool, schräg gegenüber, der auch ganz ausgezeichnet in Schuss und blitzsauber ist.  So was Schönes an so einem heißen Tag!

Früh schon gehts wieder weiter nach Croydon, ca. 150km weiter westlich.  Die Landschaft noch immer flach und von millionen Termitenbauten bedeckt. 



Noch immer z.T. Single Lane aber der überwiegende Teil ist neuer 2-spuriger Highway.  Immer wieder Warnzeichen, die auf frei herumlaufende Rinder hinweisen, die wahllos einfach auf der Strasse auftauchen.  Also Vorsicht!  Auf einmal steht auch ein schwarzer Bulle vor uns, der offensichtlich nicht weiss was er will, denn er steht nur da und wartet bis wir langsm näher kommen.  Dann springt er plötzlich herunter von der Strasse und verschwindet.

Auch in Croydon bleiben wir wieder auf dem Campingplatz wegen dem Stromanschluss und dem dortigen Swimming Pool (sehr schön).  Die Dame am check-in heisst Carol, ist sehr nett, erzählt uns, daß sie ihren gesamten Einkauf übers Internet bestellt, da im Ort nur ungenügend Lebensmittel erhältlich sind.
 
So sieht ein Road Train aus, 53m lang.  Dieser hat Rinder geladen.
Von hier sind es nur noch 150km bis zu unserem naechsten Ziel Normanton, eine recht nette Stadt, die auch jährlich während der Monsunzeit  überschwemmt wird, obwohl, wenn man jetzt dort ankommt, alles wie ausgetrocknet scheint.  All das Wasser, nur im Fluss am Stadtrand. 


Die Nachbildung

Im Ortszentrum steht eine Statue, ein Riesencroc, welches 1957 von einer Frau geschossen wurde.  Es war ganze 8,6m lang.  Damals waren die Krokodile noch nicht geschützt.  Wir bleiben auch nur eine Nacht und fahren schon früh los um die 400km nach Cloncurry hinter uns zu bringen.
 
Die Bergkette vor der Stadt Mount Isa.  Hier wird Kupfer abgebaut und verarbeitet.
Von Cloncurry aus gehts dann weiter, zuerst nach Mount Isa, einer groesseren Industriestadt, etwas einkaufen, dann weiter bis nach Camooweal, der letzten Stadt vor dem Nothern Territory.  Hinter Camooweal gibt es einen tollen Stellplatz an einem Billabong, (kleiner Wassertümpel ca. 600 x 150m gross) an dem wir dann auch zwei Naechte bleiben.  Es gefiel uns sehr gut.

Wir stehen am Ufer.


Sonnenuntergang auf dem Billabong

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