Dieses Bushcamp ist
im Vergleich zum letzten richtig „feudal“.
Wir haben nämlich Stromanschluß. Allerdings
bricht in der Nacht die Hölle los, mit heftigem Regen und einem Gewitter, wie
wir es in Deutschland noch nie erlebt haben.
Nach ungefähr zwei Stunden ist aber alles wieder vorbei. Der Regen war dringend nötig gewesen, sagen
die Bauern. Es waren 19mm Niederschlag in diesen 2 Stunden.
Unser nächster
Nachbar im Wohnwagen aus Queensland ist ehemaliger Polizist,
unterwegs mit seiner Frau. Jeden Morgen
kommt er mit seiner durchsichtigen „Bislflasche“ in der Hand um sie im Klo
zu entleeren. Die anderen Nachbarn, eine
Familie mit 4 Kindern, stehen ein Stueck weg und freuen sich, im Freien
mit ihren Tassen den ersten Kaffee zu genießen. Der Ex-polizist stellt sich mit seiner noch
gut gefüllten „Bislflasche“ in der
Hand dazu zum ersten Tagesratsch. Wir
finden das recht lustig.
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Die Galahs beim Dreckfressen zur Verdauung |
Von Wilmington
aus geht es durch schön angelegte, landwirtschaftliche
Getreideanbaugebiete. Man könnte fast in
Deutschland unterwegs sein. Wir halten
in Jamestown
um gegen eine kleine Gebühr in einem Park zu übernachten.
Eigentlich
wollten wir im nächsten Ort, Peterborough (hieß früher Petersburg)
etwas bleiben aber der Prospekt war um einiges schöner als der Ort selbst. Es war kalt geworden und wir entschieden uns
die 300km bis Broken Hill im Bundesstaat New South Wales durchzufahren, in
der Hoffnung, dem Regen und Wind zu entgehen.
Es wurde auch immer heller je weiter wir fuhren. Es war wesentlich wärmer dort als wir
ankamen.
Wir finden einen
Stehplatz am Rande der Pferderennbahn, stellen uns zwischen zwei Wohnwagen mit
Blick zur Rennbahn. Übernacht ist es
saukalt geworden mit kräftigem Wind der mir beim Öffnen der Tür, sie mir
beinahe aus der Hand reist. Zum Glück
haben wir Stromanschluß, heizen bei der Kälte den ganzen Tag. Wegen Kälte und Wind haben wir keine Lust,
uns die Stadt anzusehen. Noch vor
unserem Frühstück traben Sulkies und deren Fahrer auf der Rennbahn hinter dem
Wohnmobil vorbei um zu üben, ein Schauspiel, das wir vom Bett aus
betrachten. Wir bleiben daheim, die
Heizung volles Rohr damit es gemütlich bleibt und stellen das erste Mal den
Fernseher an.
Am dritten Morgen
dort entschlossen wir uns Broken Hill zu verlassen um die
Temperaturen 200km weiter südlich zu versuchen.
Wir hatten (mal wieder) Glück, je weiter wir fuhren umso heller wurde
der Himmel, schließlich alles wieder blau.
An einem grossen Stellplatz entlang des Highway’s saßen wir gestern in
der Nachmittagssonne und freuten uns wieder schönes Wetter zu haben. Am Abend machte ich dann ein Lagerfeuer mit
Holz das zuhauf im Flussbett trocken herumgelegen hat. Heute früh gings dann weiter nach Mildura,
eine große Stadt im Bundesstaat Victoria. Rings um diese Stadt wird in grossem Stil Wein angebaut. Man sieht viele Quadratkilometer bedeckt mit Reben.
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Wenn es kalt wird freut einen das Feuer umso mehr |
Wie im vergangenen
Jahr stehen wir wieder einmal am Flussufer des Murray River den man uns
im Infocentre empfohlen hat. Kaum angekommen,
winkt uns jemand der mit zwei kleinen Mädchen hinter dem Wohnmobil steht. Es stellt sich heraus, es ist Rod, den wir Ende Februar in Grafton
kennengelernt hatten. Er kam nämlich aus
Busselton
in Western
Australia und hatte unser Autokennzeichen sofort identifiziert. Wir laden sie für den nächsten Nachmittag zum
Bier und einen Ratsch zu uns ein. Es
wird sehr nett. Es fällt auf wie gut
erzogen ihre Kinder sind. Sie bieten uns
an, bei unserem nächsten Besuch in WA bei ihnen abzusteigen.
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Blick ueber den Murray River in der Nachmittagssonne. |
Für heute Morgen
haben wir uns aus dem Campbuch einen Platz ausgesucht, der in einem National
Park am Rande des Lake Hattah liegt. Am Tor steht, man muss sich per Internet
anmelden. Wir fuhren trotzdem
hinein. Henny kaufte gestern ein Huhn
und kochte eine Hühnersuppe. Danach
liefen wir nochmal zum Parkeingang wegen der Anmeldung. Es war eine Telefonnummer angegeben. Als ich anrief sagte man mir die Gebühr pro
Nacht sei $34. Wir haben uns richtig geärgert,
daß so unangemessene Preise verlangt werden.
Ausser uns war ja auch keiner dort gewesen.
Wir drehten die
Suppe ab und stellten den Topf in die Spüle und fuhren sofort wieder. Nun sind wir auf einer großen Rest
area angekommen, stehen in praller Sonne - umsonst. Die Hühnersuppe war auch ausgezeichnet!