Monday, 25 May 2015

Von Wilmington aus gehts weiter



Dieses Bushcamp ist im Vergleich zum letzten richtig „feudal“.  Wir haben nämlich Stromanschluß.  Allerdings bricht in der Nacht die Hölle los, mit heftigem Regen und einem Gewitter, wie wir es in Deutschland noch nie erlebt haben.  Nach ungefähr zwei Stunden ist aber alles wieder vorbei.  Der Regen war dringend nötig gewesen, sagen die Bauern. Es waren 19mm Niederschlag in diesen 2 Stunden.

Unser nächster Nachbar im Wohnwagen aus Queensland ist ehemaliger Polizist, unterwegs mit seiner Frau.  Jeden Morgen kommt er mit seiner durchsichtigen  „Bislflasche“ in der Hand um sie im Klo zu entleeren.  Die anderen Nachbarn, eine Familie mit 4 Kindern, stehen ein Stueck weg und freuen sich, im Freien mit  ihren  Tassen den ersten Kaffee zu genießen.  Der Ex-polizist stellt sich mit seiner noch gut gefüllten „Bislflasche“ in der Hand dazu zum ersten Tagesratsch.  Wir finden das recht lustig.
 
Die Galahs beim Dreckfressen zur Verdauung
Von Wilmington aus geht es durch schön angelegte, landwirtschaftliche Getreideanbaugebiete.  Man könnte fast in Deutschland unterwegs sein.  Wir halten in Jamestown um gegen eine kleine Gebühr in einem Park zu übernachten.
Eigentlich wollten wir im nächsten Ort, Peterborough (hieß früher Petersburg) etwas bleiben aber der Prospekt war um einiges schöner als der Ort selbst.  Es war kalt geworden und wir entschieden uns die 300km bis Broken Hill im Bundesstaat New South Wales durchzufahren, in der Hoffnung, dem Regen und Wind zu entgehen.  Es wurde auch immer heller je weiter wir fuhren.  Es war wesentlich wärmer dort als wir ankamen. 

Wir finden einen Stehplatz am Rande der Pferderennbahn, stellen uns zwischen zwei Wohnwagen mit Blick zur Rennbahn.  Übernacht ist es saukalt geworden mit kräftigem Wind der mir beim Öffnen der Tür, sie mir beinahe aus der Hand reist.  Zum Glück haben wir Stromanschluß, heizen bei der Kälte den ganzen Tag.  Wegen Kälte und Wind haben wir keine Lust, uns die Stadt anzusehen.  Noch vor unserem Frühstück traben Sulkies und deren Fahrer auf der Rennbahn hinter dem Wohnmobil vorbei um zu üben, ein Schauspiel, das wir vom Bett aus betrachten.  Wir bleiben daheim, die Heizung volles Rohr damit es gemütlich bleibt und stellen das erste Mal den Fernseher an. 

Am dritten Morgen dort entschlossen wir uns Broken Hill zu verlassen um die Temperaturen 200km weiter südlich zu versuchen.  Wir hatten (mal wieder) Glück, je weiter wir fuhren umso heller wurde der Himmel, schließlich alles wieder blau.  An einem grossen Stellplatz entlang des Highway’s saßen wir gestern in der Nachmittagssonne und freuten uns wieder schönes Wetter zu haben.  Am Abend machte ich dann ein Lagerfeuer mit Holz das zuhauf im Flussbett trocken herumgelegen hat.  Heute früh gings dann weiter nach Mildura, eine große Stadt im Bundesstaat Victoria.  Rings um diese Stadt wird in grossem Stil Wein angebaut.  Man sieht viele Quadratkilometer bedeckt mit Reben.
 
Wenn es kalt wird freut einen das Feuer umso mehr
Wie im vergangenen Jahr stehen wir wieder einmal am Flussufer des Murray River den man uns im Infocentre empfohlen hat.  Kaum angekommen, winkt uns jemand der mit zwei kleinen Mädchen hinter dem Wohnmobil steht.  Es stellt sich heraus, es ist Rod, den wir Ende Februar in Grafton kennengelernt hatten.  Er kam nämlich aus Busselton in Western Australia und hatte unser Autokennzeichen sofort identifiziert.  Wir laden sie für den nächsten Nachmittag zum Bier und einen Ratsch zu uns ein.  Es wird sehr nett.  Es fällt auf wie gut erzogen ihre Kinder sind.  Sie bieten uns an, bei unserem nächsten Besuch in WA bei ihnen abzusteigen.
 
Blick ueber den Murray River in der Nachmittagssonne.
Für heute Morgen haben wir uns aus dem Campbuch einen Platz ausgesucht, der in einem National Park am Rande des Lake Hattah liegt.  Am Tor steht, man muss sich per Internet anmelden.  Wir fuhren trotzdem hinein.  Henny kaufte gestern ein Huhn und kochte eine Hühnersuppe.  Danach liefen wir nochmal zum Parkeingang wegen der Anmeldung.  Es war eine Telefonnummer angegeben.  Als ich anrief sagte man mir die Gebühr pro Nacht sei $34.  Wir haben uns richtig geärgert, daß so unangemessene Preise verlangt werden.  Ausser uns war ja auch keiner dort gewesen.
Wir drehten die Suppe ab und stellten den Topf in die Spüle und fuhren sofort wieder.  Nun sind wir auf einer großen Rest area angekommen, stehen in praller Sonne - umsonst.  Die Hühnersuppe war auch ausgezeichnet!

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