Wednesday, 27 April 2016

Weiter Richtung Sued West

23. 04.2016
Von Milmerran aus fahren wir zum Lake Culmunda, einem Stausee.  Obwohl langes Wochenende, sind relativ wenige Camper dort.  Natürlich besetzen wir die 1. Reihe direkt am Ufer.  Die meisten anderen Besucher haben ein Boot dabei um im See zu angeln.  Ein halbes Dutzend Pelikane ziehen ihre Runden auf dem Wasser oder sitzen am Ufer und warten ob irgendwo was für sie abfällt.

Lake Culmunda

Million-$-View
Es ist wirklich sehr schön, blauer Himmel und am Horizont sieht man die Berghöhen der Great Dividing Range.  Wir sitzen im Schatten unseres Wohnmobils und genießen die kühle Luft.  Wir wollen 2 Nächte bleiben weil es uns hier sehr gefällt.  Der folgende Tag bringt jedoch einen Wetterumschwung, viele Windböen und dann auch noch etwas Regen dazu.  Fast alle die mit Zelten unterwegs sind bauen ab denn es wird für sie doch etwas ungemütlich.  Die Boote werden aus dem Wasser gezogen und wieder auf die Anhänger verladen, die Kinder alle eingesammelt und der Platz leert sich.  Wir selbst machen einfach die Tür und die Fenster auf der Windseite zu und warten bis sich die Regenwolken verziehen.

Hier kommt der Regen
25.04.2016
Heute ist ANZAC Day, ein Staatsfeiertag zum Gedenken der vielen Gefallenen in all den Kriegen in denen Australier ihren Beitrag leisteten als Mitglieder des Commonwealth. 

Wir wollen heute weiter bis nach Stanthorpe.  Wir müssen noch etwas einkaufen aber wegen des Feiertags sind alle Geschäfte geschlossen.  Wir bleiben eine Nacht im Caravan Park um am nächsten Tagen die ausstehenden Einkäufe vorzunehmen und wollen doch weiter bis Tenterfield in New South Wales.

26.04.2016
Gegen 11.00h kommen wir auf dem Showground in Tenterfield an. Wir stellen unser Wohnmobil erst mal auf die Wiese um uns anzusehen wo wir stehen wollen.  Als wir versuchen das Fahrzeug zu wenden startet der Motor nicht mehr.  Ich hatte ihn grade vor einer Minute abgestellt und nun passiert gar nichts wenn ich den Zündschlüssel drehe.  Der Mechaniker vom NRMA kommt eine Stunde später und sieht sich alles an, kratzt sich m Kopf und meint wir brauchen einen Autoelektriker.  Nachdem der Motor nicht started bringt er eine LKW auf dem unser Fahrzeug geladen wird um es in die Werkstatt zu bringen. 

Ab zum Autoelektriker
Der Autoelektriker ist in meinem Alter und geht ganz methodisch auf die Fehlersuche.  Alte Schule! Es handelt sich ganz einfach um einen Kontaktfehler.  Das Massekabel von der Batterie hat keinen Kontakt mehr zur Chassis.  Verschraubung aufgeschraubt, alles schön sauber gemacht und wieder festgemacht.  Der Kontakt zum Fahrgestell und Motor ist wieder hergestellt.  Schlüssel drehen, Motor läuft.  Wieder einmal Glück gehabt, daß der Fehler nicht irgendwo in der Pampa aufgetreten ist.  Wir fahren zurück auf den Showground und bleiben für die Nacht.  Es ist kalt geworden.  Tenterfield liegt auf 800m Höhe.  Wir holen unseren Elektroheizer heraus.  Kaum zu glauben, vor wenigen Tagen war es noch recht warm an der Küste.

Friday, 22 April 2016

Von der Küste ins Inland



19 April 2016
Wir stehen auf dem Caravanpark in Poona.  Wir schauen direkt hinüber auf Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt.  Mit einer Länge von 120km und 1840 km2 ist es ja ein ganz schöner Brocken.  Wenn die Insel auch tatsächlich nur aus Sand besteht, so ist sie doch mit dichtem Regenwald bewachsen.  Außer vielen langen Stränden sind auf der Insel auch einige Süsswasserseen.
Morgen geht es wieder weiter, nun ein Stück weg von der Küste mit den vielen Stränden, dafür dann eher Bush.  Noch haben wir ja 6 Wochen bis zu unserem Abflug von Melbourne aber wir wollen uns trotzdem Zeit lassen.  Schließlich gibt es noch viele Orte und Gegenden, die wir noch nicht besucht haben.
Man hat schon viel Platz und kaum Strandbesucher


Henny liebt die Strände ja von ganzem Herzen, für mich haben sie aber wesentlich weniger Bedeutung, denn in all den Jahren die ich in Australien gelebt habe, gehörten die Strände einfach dazu und heute ist mein Bedarf „gedeckt“.  Natürlich genieße ich sie auch aber sie sind mir nicht so wichtig.
Soldier crabs nennt man hier diese Krabben


21 April 2016
Murgon heißt der Ort in dem wir in der vergangenen Nacht gestanden haben auf einem ehemaligen Caravan Park, sehr ruhig, nicht weit von der Ortsmitte.  Dieser Stehplatz ist kostenlos und man darf 2 Nächte dort bleiben.  Ganz klar, die Stadt möchte mehr Camper anlocken, die im Ort ihre Einkäufe tätigen und auf diese Art den Umsatz steigern helfen.
Nach kurzem Einkauf fuhren wir heute früh zum Lake Barrambah, einem Stausee, etwa 12km entfernt.  Die Landschaft ist hügelig und sieht toll aus, auf dem See wenig Bootsverkehr.  Sehr ruhig noch dazu.  Wir stellten uns für eine Weile auf eine Wiese, oberhalb des Ufers.  Markise raus, Stühle aufgestellt, hinsetzen und den Blick genießen.  Von dort fahren wir später bis Kingaroy.  Hier wird außer Erdnüssen auch Duboisia angebaut, deren Blätter zur Herstellung von Medikamenten verwendet werden.  Ungefähr 90% der Weltproduktion dieser Alkaloide stammen von hier.  Wir sehen viele Rinder auf den Weiden, u.a. auch viele „Brahman“ Rinder.  Sie sind fast weiss und haben einen Buckelrücken.  Angeblich sind sie sehr viel mehr resistent gegen die blutsaugenden Zecken und setzen deshalb schneller Gewicht an.

Auf unserem Weg nach Dalby bleiben wir in Kumbia stehen fuer die Nacht.  Nochmal ein freier Platz auf dem ich schon vor ca. 7 Jahren mal gestanden habe.  Unser Nachbarn heissen Karl und Vivien, beide sind aus Dänemark, leben aber schon seit 1968 in Australien.  Wir verratschen den Abend gemeinsam bei Wein und Bier.  Es gibt viel zu erzählen und wir machen erst Schluß  und gehen „nach Hause“ als uns die Moskitos ueberfallen.
22. April 2016
Heute frueh geht es in Richtung Dalby und von dort nach Millmerran.  Auf dieser Strecke durchfahren wir ein riesiges Baumwollanbaugebiet, das wohl mehrere hundert km2 gross ist.  Die Ernte hat wohl begonnen, dauernd kommen uns riesige Lastwagen entgegen, beladen mit Baumwollballen.  Die Straße ist zwar gut aber doch recht eng, sodass ich immer wieder die Fahrbahn verlassen muss damit die LKW an uns vorbeikommen.   

Baumwollfelder soweit das Auge reicht

Langsam geht der Diesel dem Ende entgegen und wir sind gespannt ob er noch bis Millmerran reicht. Wir kommen noch bis in die Stadt und füllen unseren Tank.  71 Liter.  Es waren also noch grade 4 Liter im Tank.  Wir entschliessen uns zu bleiben und stellen uns auf einen Rastplatz vom Lions Club am Rand des Orts.

Saturday, 16 April 2016

Langsam wirds "Tropisch"



Maleny, eine kleine Stadt nördlich von Brisbane und hat uns schon im vergangenen Jahr sehr gefallen.  Auf dem dortigen Sportplatz steht man sehr schön, ein Weg durch ein Stück Regenwald führt zu den Geschäften im Ort.  Bei IGA kauft man ein, mit einer tollen Auswahl auch z.T. auch Lebensmittel deutscher Hersteller.  Es geht hier noch „althippymäßig“ zu, und einige der Frauen und Männer tragen noch immer verfilzte Haare.  Die Cafes sind gut besetzt mit freundlichen Leuten.  Wir fühlen uns wohl und bleiben 4 Tage.
 
Blick auf die Glasshouse Mountains von Maleny aus
Danach fahren wir nach Mapleton, (ca. 25km entfernt) zu unseren langjährigen Freunden, Eck und Suki.  Henny hat vor einigen Tagen schon einen Sauerbraten eingelegt, denn wir wollen die beiden zu einem guten deutschen Essen einladen.  Wir stehen in der Einfahrt ihres Gartens.

Es ist viel zu erzählen bei einem guten Glas Bier oder Wein.  Zu  Mittag gibt es dann den Sauerbraten aus unserer Küche.  Bis spät am Abend sitzen wir noch beisammen.  Am nächsten Morgen nach gemeinsamen Frühstück fahren wir wieder die steile Straße nach Nambour hinunter.  Der 400 m Höhenunterschied zeigt sich durch höhere Temperaturen und Luftfeuchte an der Queenslandküste.  Oben war es echt angenehmer.

In Gympie stocken wir unsere Vorräte auf, bleiben aber auf einem sehr schönen Caravanpark der wohl von einem Unteroffizier mit entsprechender Autoritaet geführt wird.  Freundlich ist anders!   

Also am nächsten Morgen weiter an die Küste.  Wir steigen in Rainbow Beach ab, begeben uns anschließend nach Inskip Point um dort für 3 Tage direkt am Strand zu bleiben.
Wir treffen uns mit unseren Freunden Susie und Peter ,und lernen auch noch ein weiteres Ehepaar aus München kennen.  Dabei stellt sich heraus, dass er  meinen Schwager kennt, denn sie arbeiteten für die gleiche Firma.  Kleine Welt!

Vor einigen Monaten (Ende September 2015) entstand hier am Strand ein Sinkhole (Erdeinbruch) von 200m Breite, in das einige Fahrzeuge mit hineingefallen waren.  Es wurde niemand verletzt.  Am Strand  gibt es leider Sandflies. Das sind winzige Mücken, die sich uns als Opfer ausgesucht haben.  Ihre Stiche fühlt man meist nicht, aber der Juckreiz hinterher ist fast nicht auszuhalten wenn man kein „ItchEze“ draufschmiert.  Sie sind auch klein genug um leicht durch die Fliegengitter zu kriechen .  Ich war jedenfalls sehr froh endlich von dort wegzukommen.
 
Das Sinkhole vom September 2015
Maryborough, eine kleine Stadt in der P.L. Travers, die Autorin von Mary Poppins geboren wurde.  Eine Statue der Mary Poppins steht mitten im Ort.  Henny liebt „OP-shops“ weshalb wir auch hier wieder einen besuchten.  Diesmal fand aber sogar ich einen schönen Strohhut (für sage und schreibe $1.)  
 
Der 1-Dollar-Hut


 Es gibt viele schöne alte Wohnhäuser mit Veranden rund herum deren  ausladende Dächer  als Schattenspender darüber hinausragen.  Man nennt sie „Queenslander“. Sie passen se zum hiesigen Klima.  Fast alle Häuser stehen auf „Stelzen“ denn die Gegend wird immer wieder von Überschwemmungen heimgesucht.
 
Monument von Mary Poppins

Ein "Queenslander"

Seit gestern sind wir nun am Strand von Elliot Head wo wir noch 3 Tage bleiben wollen.  Diese Küste ist ein echtes Bilderbuch.



Monday, 11 April 2016

Das neue Rad und dann weiter nach Queensland



Wir rufen in Coffs Harbour an um zu checken ob das bestellte Teil für unser Wohnmobil schon da ist.  Leider noch nicht.  Wir entscheiden uns am folgenden Tag doch nach Coffs Harbour zu fahren, denn das Teil sollte auf jeden Fall angeliefert sein.  Wir haben Glück, lassen den Reifen von der kaputten Felge auf die neue wechseln und es geht weiter Richtung Grafton.  Unterwegs sehen wir uns 2 andere Stellplaetze an die uns auch gefallen.  Notizen in unser Campsbuch also für die Zukunft.  Gegen Mittag landen wir in Grafton.

Am 2. April, 
3 Tage später verlassen wir Grafton und das wunderschöne Gateway Centre und fahren auf ruhigen Nebenstrassen unserem nächsten Ziel, der Stadt Kyogle entgegen.  Es ist kaum Verkehr, schönes sonniges Wetter, die Landschaft, grüne Hügel, saftiges Gras, viele glückliche Rinder, von denen oft nur deren Rücken im hohen Gras sichtbar ist.  Es macht richtig Spaß unbeschwert und mit Freude durch diese Landschaft zu gondeln.   

In Kyogle fahren wir gleich auf den Sportsground und stellen uns auf die grüne Wiese neben einen Stromanschluß und machen anschließend noch einige Besorgungen in der Stadt.  Es ist nämlich grade Farmers Market.  Im Vorbeigehen an einem Pub sehen wir eine alte Dame auf ihrem Rollator sitzend und im Pub den Einarmigen Banditen bedient.  Außerdem laufen hier  auch noch eine ganze Menge Althippies herum. 

Ein Bäcker auf dem Farmers Market verkauft schönes Sauerteigmischbrot und wir nehme eins seiner Brote mit.  Es schmeckt gut, wie wir später feststellen.  Obwohl die Temperatur so um 29 Grad ist, fühlt es sich in der Sonne bedeutend wärmer an.  Wir haben auch noch ein Stück Weg’s zu laufen und fast den ganzen Weg in der Sonne.  Das kalte Sodawasser aus unserem Kühlschrank tut danach richtig gut.

3. April 2016
Heute frueh mußten wir unsere Uhren eine Stunde zurückstellen zur Normalzeit, aber nach dem Frühstück fuhren wir zuerst von Kyogle nach Lismore.  Eigentlich hatten wir vor, in Lismore zuerst unsere Futter und Getränkebestände zu erneuern, nachdem aber Sonntag ist, macht Aldi erst um 9.00h auf und nach dem Gesetz dürfen Sonntags nur ab 10.00h alkoholische Getränke verkauft werden.  (wahrscheinlich noch ein Gesetz aus dem 19. Jahrhundert)  Wir wollten uns aber sowieso den hiesigen Sportsground ansehen um evtl. dort für die Nacht abzusteigen.  Es stellt sich heraus, daß alle Tore zum Park zugeschlossen waren, nur ein einziges Tor für die Reitsportler ist auf.  Wir fahren also hinein, sprechen mit dem Verantwortlichen der die Parkgebühren kassiert.  Der Platz gefällt uns aber nicht und wir fahren zurück zum Einkauf.  Die Straßen in Lismore sind unter aller Sau.  Wir sind froh, Lismore  endlich zu verlassen, schauen uns unterwegs noch einige Stellplätze an, aber entscheiden uns in Burringbar zu bleiben, einem ruhigen Ort mit ganz wenig Verkehr.  Wir stehen direkt neben den alten Eisenbahngeleisen.

Schon lange kein Zug mehr durch Burringbar gefahren

4. April 2016
Heute geht es nach Palm Beach um uns mit Bronny zu treffen.  Palm Beach liegt gleich nördlich der Grenze zu Queensland, wo Bronny schon seit mehreren Jahren wohnt.  Ich habe sie zuletzt vor 6 Jahren besucht und freu mich eine Gute Zigeunerin wie sie, endlich wiederzusehen, damit Henny sie auch kennenlernt.  Bevor wir uns jedoch nach Queensland begeben wollen wir nochmal an die Küste, fahren nach Kingscliff wo wir schon im letzten Jahr einmal standen.  Nach einem Strandcheck ging es weiter direkt zu Bronny’s Adresse, wo wir uns vor dem Haus auf den Grünstreifen neben die Straße stellen.
Kingscliff ist um die Ecke

Sie hat ihr Haus umgebaut und neu eingerichtet.  Vom Garten aus sieht man direkt auf den See denn das Grundstueck liegt direkt an dessen Ufer.  Ein richtiges Wohnparadies.  Wir laden sie zum Essen in unser Wohnmobil ein.  Es gibt Lammcurry, extra mild und dazu viel zu erzählen.   

Am Abend sitzen wir noch bis spät zusammen, denn am nächsten Morgen wollen wir schon früh uns auf den Weg nach Maleny machen, ca. 200km zu fahren und die Hauptstadt von Queensland, Brisbane muß dabei umfahren werden.  Leider schickte uns unser Navi auf einen echten Irrweg, quer durch einige Stadtteile der Großstadt, anstatt außen herum.  Obwohl es grade 6.00h ist sind schon tausende Autos auf der Schnellstrasse unterwegs (4 Fahrspuren und alle voll).  An einer Raststätte legen wir eine Frühstückspause ein, denn als wir heute losfuhren war es erst 5.30h.  Jetzt haben wir Hunger!
Gegen 10.00h kommen wir auf dem Sportplatz in Maleny an, Markise und Stühle raus und danach ein kurzer Spaziergang in die Stadt.